Tag Archive for: Bildung

Katholische Einrichtung in Hürth-Fischenich besucht

Auch der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete kürzlich über die Unterfinanzierung der Kindergärten in Nordrhein Westfalen. Zitat: „Die Träger drohen mit Schließungen, wenn das Land nicht deutlich mehr Geld bereitstellt.“ Bei meinen Besuch im katholischen Familienzentrum St. Martinus in Hürth-Fischenich wurden diese Probleme  auch der Verwaltungsleiter Bernhard Lohmer vom katholischen Seelsorgebereich Hürther Ville und Pastoralreferent Wigbert Spinrath bestätigt.  Die Katholische Kirche trägt die Verantwortung für insgesamt 6 Einrichtungen in Hürth. In dem interessanten Gespräch konnten mir die beiden Fachleute sehr deutlich erklären, was sich zukünftig im Bereich der Kindergartenfinanzierung, aber auch in der Personalentwicklung verändern muss. Besonders dramatisch sind nämlich die Auswirkungen der Unterfinanzierung beim Ausfall von Personal in den Einrichtungen. Die Personaldecke eines Kindergartens müsste eigentlich mit einer Reserve versehen werden, damit es beim Ausfall einer Erziehungskraft  nicht zwangsläufig zu einer Zusammenlegen von Gruppen kommen muss. Das ist heute aber leider die Regel. Wigbert Spinrath sieht als weiteres Problem vor allem auch in einem immer deutlicher werdenden Fachkräftemängel. Aus diesem Grund müsste es mehr Anstrengungen geben, das Berufsbild der Erzieherin zum Beispiel durch finanzielle Anreizsysteme und bessere Aufstiegsmöglichkeiten attraktiver zu machen. Auch eine Quereinsteigerqualifizierung über das Jobcenter würde sehr hilfreich sein..  Anni Nawyn, die Leiterin der Einrichtung in Fischenich, führte uns anschließend durch den wunderschönen Kindergarten. Insgesamt besuchen zurzeit 78 Kinder in vier Gruppen die integrative  Einrichtung. Herausforderungen sieht sie vor allem bei der wohnortnahen Versorgung und der unbefriedigenden Situation, dass es kaum noch freie Plätze für Kinder unter drei Jahren gibt. Sie würde sich zeitnah ein neues Kindergartengesetz wünschen, welches diese Punkte berücksichtigt. Eine große Arbeitserleichterung sieht sie im neuen Kindergartennavigator, der von der Stadt Hürth, als onlinebasiertes Anmeldesystem eingeführt worden ist. „Ich habe in diesem Gespräch viel über die notwendigen Veränderungen im Bereich der frühkindlichen Bildung erfahren dürfen.“

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

u.be/NWjYd48FPwg

Frank Rock: Klares Bekenntnis zur Inklusion. Aber wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen.

Lebhafte Diskussion mit engagierten Lehrern, Eltern und Schülern und der schulpolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Petra Vogt

„Jedes Kind hat seine Schätze. Unsere Aufgabe ist es, die Schätze zu heben und zu fördern.“ Um den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung ging es bei „Frank Rock im Gespräch“ in Frechen. Es war nicht nur ein Gespräch, es war eine lebhafte und engagierte Diskussion. Denn rund 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Schülerinnen und Schüler waren dazu gekommen. Als kompetente Ansprechpartnerin der CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag hatte Frank Rock die schulpolitische Sprecherin eingeladen, die Duisburger Landtagsabgeordnete Petra Vogt. „Das gemeinsame Lernen von Kinder mit und ohne Behinderungen ist eine der größten Herausforderungen für unsere Schulen, denn jedes Kind hat seine individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten“, so Frank Rock. „Als Rektor einer Grundschule und schulpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion weiß ich, wie sich Eltern, Schulen, Lehrer und Schüler jeden Tag aufs Neue organisieren und die alltäglichen Herausforderungen meistern.“ „So, wie der inklusive Prozess begonnen worden sei, könne es aber nicht weitergehen“, sagte Petra Vogt und berichtete von vielen Klagen von Schulleitern, Lehrern, aber auch Eltern die sich überfordert oder alleine gelassen fühlten. Das erläuterte auch sehr anschaulich Nadine Heuser, Bedburgerin und Mutter von drei Kindern: „Meine Zwillinge gehen in die zweite Klasse der Grundschule. Dort sind drei Kinder mit einer sozial-emotionalen Behinderung. Die sprengen jeden Unterricht. Die Lehrerin ist engagiert, aber allein, keine Unterstützung. Das hilft letztlich keinem, weder unseren Kindern, noch den Dreien.“ „Das kann ein Lehrer in einer Klasse mit 30 Kindern und ohne sonderpädagogische Ausbildung auch gar nicht leisten“, sagt Petra Vogt und fragt: „Wo sind die Qualitätskriterien? Keiner darf schlechter gefördert werden.“ Aber was heute vielfach an den Regelschulen passiere, sei, dass die Schüler mit Behinderung überhaupt nicht mehr gefördert würden. „Die sitzen dann einfach dabei. Das ist die inklusive Realität an den NRW-Schulen.“ Deshalb plädiere die CDU-Landtagsfraktion dafür, den inklusiven Prozess besser zu steuern und die Rahmenbedingungen für den gemeinsamen Unterricht zu verbessern und zwar in einem System, in dem Förderschulen ebenfalls ihre wichtigen Platz und ihre Berechtigung haben. „Vielleicht müssen wir den inklusiven Prozess auch ein Stück weit anders herum denken“, dachte die schulpolitische Sprecherin laut nach. Und sie plädierte dafür, den Versuch zu unternehmen, Regelschulen an Förderschulen „anzudocken“: Das fördere zu einen das soziale Miteinander. Und dort, wo gemeinsamer Unterricht sinnvoll und möglich sei, solle er erfolgen. Dort aber, wo dies nicht der Fall sei, solle die Förderschule mit ihren personellen Potenzialen wie der sonderpädagogischen Betreuung, einer guten räumlichen Ausstattung und kleineren Gruppen die Kinder fördern. „Inklusion mit der Brechstange kann nicht gelingen“, fasste Frank Rock den Abend zusammen.
„Wir müssen den Prozess steuern, wir brauchen mehr Zeit, und wir brauchen mehr professionelle sonderpädagogische Unterstützung an den Regelschulen.“ Dafür werde er sich einsetzen ebenso wie für den Erhalt der Förderschulen. Rock und Vogt: „Damit Inklusion eine Chance hat.“


Realschule muss in der Bildungslandschaft erhalten bleiben

Bei meinem Besuch in Frechen habe ich während meines Gespräch mit der Schulleiterin Frau Hardt und ihrem Stellvertreter Herr Porth eine außergewöhnliche Schule kennen lernen dürfen, die  sich seit Jahren über steigende Schülerzahlen freuen darf. Wurden in der Vergangenheit viele Realschulen in NRW durch eine ideologisch geprägte Bildungspolitik von Gesamtschulen geschluckt, erfreut sich die Realschule in Frechen größter Beliebtheit und ist fester Bestandteil Bildungslandschaft. Individuelle Förderung und vielfältige Angebote in der Binnendifferenzierung holen das Beste aus den Schülerinnen und Schülern heraus, weshalb sich die Nachfrage trotz wachsender Konkurrenz so positiv entwickelt. Neben Lernhilfen für leistungsschwächere Kinder gibt es spezielle Förderangebote für die Stärkeren. Auch das bilinguale Angebot in der Sprache Englisch bildet das Profil der Schule. Im letzten Abschlussjahrgang 2016 haben fast 60 % der Schülerinnen und Schüler die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe erreicht. Ich selbst war Schüler einer Realschule und bin erst nach der Mittleren Reife zum Gymnasium gewechselt, um dort mein Abitur zu machen. Ein Viertel der Abgänger schlossen an die 10. Klasse eine Ausbildung an und alle Kinder erhielten einen schulischen Abschluss. Hier in Frechen wird die Realschule von Schulleitung und Lehrkräften gelebt. Das spürt man, wenn man den Campus betritt und Frechen kann stolz sein, diese Vorzeigeschule ihren Bürgerinnen und Bürgern, ihren Eltern und ihren Kindern anzubieten. Einige hilfreiche Hinweise konnte mir das Schulleitungsteam mit nach Düsseldorf geben. Ich werde mich für den Erhalt der Realschulen in unserem Schulsystem stark machen, damit die personelle Gleichbehandlung gewährleistet wird. Ein Lehrerin in einer Realschule hat eine Unterrichtsverpflichtung von 28 Wochenstunden, eine Kollegin auf einer Gesamtschule nur 25,5, Stunden, obwohl beide eine gleiche Besoldung erhalten. Hier muss sich etwas ändern.

Rock LIVE 8 -Anna-Herrmann-Schule Kerpen-

Privates Ersatzberufskolleg mit über 170 Schülerinnen und Schülern in Kerpen-Horrem

Stadtauswärts auf der rechten Seite in Kerpen-Horrem findet man auf der Rathausstraße 20-22 die Anna-Herrmann-Schule. Die Schule bildet seit Jahrzehnten in Gesundheitsberufen aus. Als anerkannte Ersatzschule wird sie zum größten Teil aus Mitteln des Landes (87%) finanziert. Der Eigenanteil wird vom Förderverein und deren Beiträge der Schülerinnen und Schüler getragen. Die Geschäftsführerin Frau Petra Witt stellte mir und ein paar weiteren Gästen gemeinsam mit dem Schulleiter Herrn Peter Gseller das pädagogische Konzept und die Ausbildungsmöglichkeiten der Schule anschaulich dar. Ganz neu soll im Sommer dieses Jahres eine Klasse gebildet werden, die das Abitur mit dem Schwerpunkt Gesundheit ablegen soll . „Dieses Angebot ist neu und hierdurch erhält die Schule ein Alleinstellungsmerkmal im Kreis,“ so Frau Witt. Insgesamt besuchen zurzeit über 400 Schülerinnen und Schüler die Schule. 230 davon werden ausgebildet in den entsprechenden Gesundheitsberufen, 170 besuchen das Berufskolleg und nach dem Sommer sollen noch ca. 24 Schülerinnen und Schüler in die Abiturklasse eingeschult werden.

„Frau Witt konnte gut darlegen wie wichtig vor allem die Gesundheitsberufe in Zukunft sein werden und wie das Angebot des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit diese erhöhte Nachfrage in Zukunft auch nachkommen kann. Wer sich über das Angebot besser informieren will, sollte sich entweder auf der Homepage: www.anna-herrmann-schule.de oder direkt per Telefon 02273 / 93250 informieren. Das ist eine tolle Möglichkeit Abitur zu machen und gleichzeitig aufgrund des Schwerpunktes Gesundheit Einblicke in die Vielfalt der Gesundheitsberufe zu erlangen.“

 

Besuch der Firma Lucas-Nülle in Kerpen Sindorf

Gestern habe ich mir gemeinsam mit unserem Bundestagsabgeordneten Dr. Georg Kippels MdB und dem Berichterstatter für digitale Bildung der Bundestagsfraktion Sven Volmering MdB, das innovative, digitalbasierte Ausbildungssystem für verschiedene Berufe, wie etwas KFZ-Handwerk und Elektrohandwerk, demonstrieren lassen. Die Firma Lucas-Nülle in Kerpen-Sindorf entwickelt seit Jahrzehnten bereits diese Form des Ausbildungssystems, das sowohl zu höheren Lernerfolgen führt, wie auch dem digitalen Fortschritt in den Berufsbildern Rechnung trägt. Die Demonstrationen waren ebenso beeindruckend, wie zukunftsweisend für die Duale Ausbildung. „Unsere Anstrengungen  im Bereich der digitalen Bildung müssen deutlich verstärkt werden. Hier hinken wir in vielen, vielen Bereichen weit hinterher.“ Herr Lukas-Nülle bestätigte im Gespräch, dass auch hier das Bundesland Bayern deutlich höhere Investitionen tätig als Nordrhein-Westfalen. „Das muss sich im Mai ändern! Darum: Union wählen. NRW geht vor! „